Der Ladezonenrechner ist ein prototypisches, GIS-basiertes Tool, das im Rahmen einer mehrjährigen Forschungskooperation mit der Stadt Wien und der Wirtschaftskammer Wien entwickelt wurde. Ziel ist die kleinräumige Abschätzung des Güterverkehrsaufkommens als Grundlage für die Planung und Dimensionierung von Ladezonen. Dies adressiert die wachsende Nutzung des öffentlichen Raums durch den urbanen Güterverkehr, die insbesondere durch den Online-Handel zugenommen hat.

Aktuell basieren Ladezonen in Wien auf unternehmensseitigen Anträgen, ohne dass empirische Daten in die Entscheidungsprozesse einfließen. Der Ladezonenrechner schafft hier Abhilfe, indem er das Güterverkehrsaufkommen auf Basis empirisch erhobener Kennwerte und branchenspezifischer Parameter modelliert. Das Tool schätzt sowohl betriebs- als auch haushaltsseitiges Sendungsaufkommen und berücksichtigt Spitzenzeiten, Fahrzeugtypen und Haltevorgänge.

In einer Pilotphase wurde das Tool an mehreren Standorten validiert, indem die geschätzten Werte mit tatsächlichen Beobachtungen vor Ort sowie sensorischer Detektion abgeglichen wurden.

Die nächste Entwicklungsstufe, die sogenannte „Grätzl-Ladezone“, soll zudem die Interessen von Unternehmen, Kund:innen und Anwohner:innen in einem Konzept vereinen und die Organisation des öffentlichen Raums weiter optimieren.

Im Rahmen einer 2025 gestarteten neuerlichen Forschungskooperation werden zurzeit die Anforderungen an die Anwendung des Ladezonenrechners in Stadtentwicklungsgebieten ("Neubaugebieten") definiert und prototypisch umgesetzt.